STRASSE!KICKT 2008
Die Premiere zum EM-Finale
Blauer Himmel, feiner Straßenfußball, dicke Beats und Fotos aus aller Welt: Die Premiere von STRASSE!KICKT zum Finale der Fußball-EM am 29. Juni 2008 war eine einmalige Mischung aus Kultur, Sport und Fußballeuphorie. Zehntausende Besucherinnen und Besucher passierten den Washingtonplatz auf ihrem Weg zur Fanmeile und schauten Jugendlichen aus ganz Berlin auf die Füße. Ein Ball und ein Stückchen Straße – und schon war ein öffentlicher Leerraum mit Leben gefüllt und Ort für Begegnung, Dialog und Lernen.
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STRASSE!KICKT 2008 |
› wo | Washingtonplatz, Hauptbahnhof, Berlin-Mitte |
› wann | 29. Juni 2008 |
› was | Berliner Straßenfußballmeisterschaft mit Fair Play-Regeln (keine Schiedsrichter, eigene Regeln, Diskussion vor und nach dem Spiel), Infos zur Jugendsozialarbeit der teilnehmenden Organisationen, Kulturprogramm mit Berliner Nachwuchskünstlern, Fotoausstellung mit Straßenfußballbildern aus aller Welt, Interaktion mit den Besucherinnen und Besuchern der EM-2008-Fanmeile |
› wer | - Organisationen und Projekte am Ball: ![]() ![]() - Menschen und Gruppen für Kultur: ![]() ![]() |
› wie | - Förderung durch die ![]() ![]() ![]() ![]() - Raumkonzept und Aufbau der Fußballcourts durch ![]() ![]() - Schirmherrschaft ![]() ![]() |
Die erste Ausgabe von STRASSE!KICKT brachte die soziale Vielfalt Berlins ins Herzen der Stadt. Vor der Kulisse von Alex, Reichstag und Kanzleramt zeigten hunderte Jugendliche, 24 Teams und 16 Organisationen, wie attraktiver Fußball, Fairness und Respekt, Lernen und Alltagskultur elegante Kombinationen ergeben. Während nebenan auf der Straße des 17. Juni die kommerzielle Fanmeile tobte, zeigte STRASSE!KICKT das soziale Potenzial des Fußballs. Die beteiligten Organisationen arbeiten Tag für Tag mit Tausenden von Jugendlichen, um ihren Lebensweg positiv beeinflussen. STRASSE!KICKT war ihre Bühne, um diese Arbeit einem großen Publikum zu präsentieren.
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Die 24 Teams kamen aus allen Ecken Berlins – Lichtenberg, Spandau, Kreuzberg, Treptow, Wartenberg ... Für viele Jugendliche war es eine seltene Gelegenheit, einmal ins Zentrum zu fahren und Gleichaltrigen aus anderen Kiezen zu begegnen. Und sie waren auch noch selber die Stars: Pia Olymp – Die Balltänzer oder 1. FC Beirut – klickkickers 36 hießen die Paarungen. Am Ende sicherte sich das Team Die Balltänzer von Berlin Bolzt aus Spandau den Titel des ersten Berliner Straßenfußballmeisters.
Eigene Regeln: Fair spielen, selber entscheiden
Besondere Aufmerksamkeit galt bei STRASSE!KICKT fairem Verhalten und Miteinander. Bewusst wurde auf Schiedsrichter verzichtet, die Teilnehmer/innen spielten nach einer speziellen Fair-Play-Methode. Bereits drei Monate vor dem Turnier diskutierten rund 40 Jugendliche aus den teilnehmenden Projekten über ihre Vorstellungen von fairem und respektvollem Verhalten. Ergebnis waren ihre Spielregeln und eine Fair Play-Vereinbarung für STRASSE!KICKT.
Unterstützt wurden die Teams durch eigens von PLAY!YA ausgebildete Teamer, eine Art von Mediatoren im Sport. Sie begleiteten die Spiele, griffen in strittigen Situationen ein und moderierten die Diskussionen vor und nach dem Spiel sowie die Vergabe der Fair-Play-Punkte. Unter den Teamern waren ältere Jugendliche aus den beteiligten Projekten. Sie waren auch an den Vorbereitungen von STRASSE!KICKT beteiligt, unter anderem bei der Festlegung von Name und Design der Veranstaltung oder bei der Gestaltung des Rahmenprogramms.
Lernen durch Sport und kreative Kiezkunst
So wurde auch folgende Frage beantwortet: Können Jugendliche durch Fußball mehr lernen als die Namen der Stars? Ja, denn STRASSE!KICKT war mehr als ein Fußballevent. Die aktive Mitarbeit ermöglichte den Jugendlichen neue Lernerfahrungen: Als Kameraleute, Moderatoren, Designer, Teamer oder beim Aufbau der Fußballcourts übernahmen sie Verantwortung, lernten Neues und kamen mit interessanten Menschen in Kontakt.
Abseits des runden Leders zeigten junge Beatboxer, Rapper und Tänzerinnen geballte Kreativität aus Berliner Kiezen. Das Rap-Projekt Gangway Beatz begeisterte ebenso wie die Spandauer Rap-Community – die Rapper kurios und dNs hatten sogar extra einen STRASSE!KICKT-Song getextet. RBB-Moderator Marco Seiffert und DJ Tricky D sorgten für sprachliche und musikalische Steilvorlagen.
Die erste Ausgabe von STRASSE!KICKT zeigte, dass der Tag des EM-Endspiels 2008 nicht für große Stars, sondern auch für kleine Helden da ist. Sonst lebloser urbaner Raum verwandelte sich durch die einmalig einfachen, aber vortrefflich stylischen Straßenfußballcourts von raumstar*architekten und PLAY!YA in eine Spielwiese und setzte die Kreativität von Berliner Jugendlichen und Organisationen ins Bild.